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OKSIMO - Open Knowledge SImulation Modeling (vormals 'Planet Earth Simulator)

"To enable open science in open societies for a planet in freedom and in honor for each other"

externer Link OKSIMO Projekt am 07. Juni 2009 auf externer Link SPIEGEL ONLINE!

Klimawandel, Globalisierung, Demographischer Wandel, Verkehrskollaps, Rohstoffverknappung - einige von vielen Themen im Alltag, die unser Leben unmittelbar bestimmen. Die bisherigen Kuturtechniken versagen immer mehr im Umgang mit den neuen Komplexitäten. Neue Wissenswerkzeuge sind gefragt. Die Software des OKSIMO-Projektes will hier einen Beitrag leisten. Sie versteht sich als ein offenes Werkzeug zur Modellierung von dynamischen komplexen Prozessen aus allen Bereichen unseres Lebens, mit einer visuellen Sprache, die --salopp gesagt-- mit nur drei Elementen die ganze Welt beschreiben kann.


Herausforderung Wissensexplosion und Komplexität
Bedingt durch die enormen technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte ist ist es in allen Bereich zu einer buchstäblichen Wissensexplosion gekommen. Allerdings nicht im Kopf jedes einzelnen Menschen, sondern im Internet und in den weltweiten Publikationen. Kein Mensch, nicht einmal die einschlägigen Experten, können mit dieser Wissensproduktion noch Schritt halten. Zugleich produzieren wir Menschen durch unsere technischen, wirtschaftlichen und sonstigen Aktivitäten zusätzliche Komplexitäten, die eine Planung in die Zukunft hinein immer schwieriger macht. Wir erleben täglich, dass die bisherigen Kulturtechniken im Umgang mit dem Wissen hier versagen. Das Wissen droht sich selbst zu vernicht (Sprichwort: Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen'...).


OKSIMO
Das Team des OKSIMO-Projektes ist weit davon entfernt anzunehmen, dass mit OKSIMO alle Probleme gelöst wären. Es gibt aber einige Bereiche, für die es mit Hilfe der OKSIMO-Software besser als bisher möglich ist, komplexe dynamische Prozesse öffentlich zu modellieren.

  • Freie Software: Man muss nicht viele tausend Euro ausgeben, um eine Software aus dem Internet herunterladen zu können, die eine visuelle Programmiersprache anbietet, mit der --idealerweise-- jeder ohne spezielle Programmierkenntnisse sein Wissen von bestimmten Vorgängen in dieser Welt modellieren kann.
  • Man kann damit Prognosen programmieren: ausgehend vom Ausgangszustand kann man sich hochrechnen lassen, wie sich die Situation in den nächsten 10 - 20 - 50 - ... Jahren entwickeln würde. So konnten Studierende der FH Frankfurt die Hochrechnung des statistischen Bundesamtes für die Bevölkerungsentwicklung von Deutschlands bis zum Jahr 2050 innerhalb von wenigen Stunden mit der OKSIMO-Software nachprogrammieren. Ein anderer Student hat das berühmte Modell des Club of Rome von 1972 mit der OKSIMO-Software 1-zu-1 nachgebaut.
  • Die OKSIMO-Software ist völlig generisch, d.h. ihre Modellbildungen können quer durch alle Disziplinen genutzt werden. Studierende der FH Frankfurt haben damit schon Modelle zu folgenden Themen gebaut: Flughafen Frankfurt, Energieversorgung, Energieverbrauch am Haus, Spielstrategien, Funktion von biologischen Nervenzellen, ein Modell des klassischen Konditionierens, Simulator für Realzeitsysteme, Bevölkerungsentwicklung, um nur einige zu nennen.
  • Die OKSIMO-Software ist sehr kooperationsfreudig angelegt: wenn jemand mit der OKSIMO-Software ein Modell gebaut hat, dann kann er dies als ZIP.Datei jemandem anderen schicken und dieser kann das Paket sofort in seine eigene Bibliothek hineinladen. Es steht dann als neuer Baustein für eigene Modellbildungen direkt zur Verfügung. Seit april 2009 können wir mit Unterstützung des hessischen Kulturministeriums --ähnlich wie dies Wikipedia tut-- eine öffentliche Model-datenbank im Internet anbieten. Hier kann jeder Modelle zur Verfügung stellen bzw. umgekehrt Modelle von anderen herunterladen (siehe die OKSIMO-Webseite für Details).
  • Dadurch, dass man in OKSIMO Modelle mit anderen Modellen beliebig sowohl horizontal vernetzten wie auch vertikal einbetten kann, lassen sich beliebig komplexe Hierarchien bilden. So kann man z.B. einfache Körperzellen definieren. Dann kann man diese zu Zellverbänden zusammenfassen, mit denen sich unterschiedliche Organe bilden lassen. Diese Organe kann man wieder zu komplexeren Einheiten verknüpfen um ganze Organismen zu bilden, usw.
  • Open: Das OKSIMO-Projekt ist offen für Mitarbeit und Beteiligungen. Es lebt vom Idealismus seiner Teammitglieder, von Forschungsgeldern und von privaten Spenden. Zusätzliche Dienstleistungen können in der Zukunft möglicherweise über das OKSIMO-Umfeld angefragt werden (siehe die OKSIMO-Webseite für Details).
  • Publikationen: Bislang enthält die OKSIMO-Software schon eine sehr umfangreiche Hilfe-Dokumentation. Bücher als Begleitung zur Software sind geplant.


Anmerkung der Redaktion

Auf dem Höhepunkt der Aufmerksamkeit (Spiegel-Online, Heise-Online, Wikipedia-Eintra, usw.g) musste das Projekt leider eingestellt werden. Die Ressourcen des Teams waren der starken Nachfrage (und auch dem wachsender Konkurrenz) nicht mehr gewachsen. Das ist schade.