Logo INM
 
 
  Home / KULTURBUNKER / Bunker Loft INM /
 
 
 
Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen

Entstehungsgeschichte ?Verschränkung von Ideen und Visionen?
?So ist der Bunker gewissermaßen zu einem hoch gelegenen Bauplatz geworden. Wie auf einem Fels sitzt eine sparsam berechnete hölzerne Box, die Künstlerateliers und das Institut für Neue Medien beherbergt. Im schweren Betonkern werden dabei weiterhin Übungsräume für Musiker untergebracht sein. Eine umlaufende Erschließung fasst die leichte Holzschachtel und kehrt gleichzeitig die Gemeinschaftszone nach außen im Dialog mit der Stadt. Sie dient zugleich als Fluchtweg für die Ateliers.? (INDEX Architekten)

Der Umbau des Frankfurter Osthafen-Bunkers an der Schmickstraße hatte mehrere Anlässe (*):
Das Frankfurter Amt für Wissenschaft und Kunst hat seit den frühen Neunziger Jahren ein Atelierprogramm begonnen, das mittlerweile rund 50 bezahlbare Ateliers umfasst. Aber das ist angesichts der bestehenden Kunstszene bei weitem nicht genug. Der Bedarf an weiteren Künstlerateliers bildete den Hintergrund zu diesem außergewöhnlichen Umbau einer städtischen Immobilie.
Zu Beginn der Neunziger Jahre hatte die Kommune einige Luftschutzbunker aus dem Vermögen des Bundes gekauft, um dort Proberäume für Musiker einzurichten. (?)




Ansichten ursprünglicher Zustand Bunker Schmickstraße
(Bildquellen Google, Fotografen der Publikation "Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen")



Einer dieser Bunker im Frankfurter Osthafen verfügte dabei über ein aufwendiges Walmdach, das sowohl zur Tarnung als auch zum Schutz vor aufliegenden Fliegerbomben konstruiert war. Als dieses Dach sanierungsbedürftig geworden war, stellte sich die Frage nach einer Erneuerung oder einer möglichen Alternative. (?)



Planungen Hichbauamt 1994 und Ansichten ursprünglicher Zustand Bunkerdach
(Bildquelle Hochbauamt Stadt Frankfurt a.M., Fotografen der Publikation "Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen")



Das junge Frankfurter Architekturbüro INDEX Architektenchitekten bekam daher durch das städtische Hochbauamt den Auftrag, die Aufbaumöglichkeiten für Atelierraum zu prüfen. (?)



Entwurfskonzepte (Bildquelle INDEX Architekten, Fotografen der Publikation "Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen")


Der Entwurf von Ulrich Exner und Sigrun Musa überzeugte sogleich. Eine leichte Holz-Glas-Konstruktion wurde auf den Betonbau aufgesetzt und kragt zur östlichen Seite über, was nicht nur zusätzlichen Raum schafft, sondern die Leichtigkeit der Konstruktion auch visuell erfahrbar macht. (?)
Die sparsame Bauweise und die entfallenden Grundstückskosten führten zu einem beispielhaften Gestehungspreis, der weit unter der Hälfte der üblichen Baukosten in Frankfurt lag.




Bauphase (Bildquelle Hochbauamt Stadt Frankfurt a.M., Publikation "Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen")


Doch wäre auch dabei eine Refinanzierung allein über die sehr reduzierten Ateliermieten kaum möglich gewesen. Allein die symbiotisch sinnvolle Aufnahme des ?Instituts für Neue Medien", das durch den Umzug eine städtisch finanzierte Liegenschaft aufgeben konnte, ergab eine für alle Seiten sinnvolle Mischfinanzierung, die den städti¬schen Haushalt mittelfristig entlasten wird.



Bunkeransichten und Multifunktionsraum des INM-Institut für Neue Medien (Bildquelle INM)


Neben der urbanistischen und architektonischen Bereicherung, dem Gewinn an Atelierfläche und einer attraktiven neuen Bürofläche für das Institut für Neue Medien, inkludiert dieser Bau also auch einen nicht unerheblichen finanziellen Vorteil für den Bauherrn. Man kann also fraglos von einer multiplen Win-Situation sprechen.

(*) zitiert aus: Klaus Klemp ?Über die Traufkante gedacht?, Bunkeraufstockung Frankfurt Osthafen, Stadt Frankfurt am Main / Amt für Wissenschaft und Kunst, 2006, ISBN-10:3-88270-691-0)