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Tabea Lurk und Jürgen Enge | Alterung neuer Medien? Zur Konservierung, Archivierung und Überlieferung digitaler Medienobjekte

unplugged heads 2.0 am 14.12.2010
Ausgehend von einem konservatorischen Standpunkt fragt der Beitrag was Alterung (Degradation) im Hinblick auf die neuen Medien bedeuten kann und wie beispielsweise computer- und internetbasierte Kunstwerke sich im Laufe der Zeit verändern. Damit reagiert der Abend auf die gern übersehene Fragilität digitaler Daten, Objekte oder auch den ephemeren Charakter kultureller Phänomene der digitalen Gesellschaft. Obgleich digitale Objekte eigentlich verlustfrei identisch reproduzierbar sind, haftet ihnen kaum ein dauerhafter Charakter an. Wie sorgsam gehen wir eigentlich mit Erzeugnissen der digitalen Kultur um und wie lässt sich diese am geeignetsten überliefern? Der Beitrag strebt weniger nach fertigen Antworten, sondern möchte zum Nachdenken anregen.

Nach einem kurzen Überblick zu den gängigen Erhaltungsansätzen werden aktuelle Forschungsarbeiten der beiden Referenten vorgestellt. Abschliessend sollen in einer Art Ausblick künftige Forschungsfelder umrissen werden, wobei zur Diskussion gestellt wird, inwiefern sich Nachhaltigkeit in die alltäglichen Umgangsformen mit Erzeugnissen oder Erscheinungen der digitalen Kultur induzieren lässt.

externer LinkProjekte des Forschungsfeldes Digitale Archive der HfG
externer LinkDigitale Konservierung @ AktiveArchive




Tabea Lurk M.A., Dozentin für digitale Konservierung, Hochschule der Künste Bern.

Tabea Lurk (1977) hat Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und in Osnabrück studiert und ist seit September 2010 Dozentin für digitale Konservierung an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Seit 2008 leitet sie an der HKB das ArtLab der Konservierung und Restaurierung. Nach dem Volontariat am ZKM Karlsruhe (2004-2006) wechselte sie zum Schweizer Forschungsprojekt AktiveArchive, wo sie seit 2006 die Erhaltung von computer- und netzbasierter Kunst erforscht. Der kunstwissenschaftliche Fokus ruht auf Werken der sog. neuen Medien.



Publikationen
-  Studie zur Langzeitarchivierung digitaler Medienobjekte. Revision aktueller Strategien und Praktiken in der Schweiz. Evaluation des Handlungsbedarfs, HKB Bern (März 2010) in: http://www.hkb-aa.bfh.ch/images/3/3b/Studie.pdf.
-  Zur Alterung von Netzkunstwerken, in: Owning Online Art ? Zum Verkauf und Besitz netzbasierter Kunstwerke herausgegeben von Markus Schwander und Reinhard Storz, Hgg. FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel 2010, S. 53?68.
-  Programmes as space for thoughts? Annotations to the origins of Swiss computer art, in: Visual Arts. The India Habitat Centre?s Art Journal, Vol. 9, April 2008-March 2009, Hgg. Alka Pande, Nils Röller (Pro Helvetia), Zürich 2010, S. 54-68.
-  ComputerKunstGeschichte Schweiz, in: Computergeschichte Schweiz. Eine Bestandesaufnahme, Hgg. Peter Haber, Geschichte und Informatik | Histoire et Informatique | Vol. 17 (2009), S. 165-206.



Dipl. Inform. Jürgen Enge, Leiter des Forschungsfeldes Digitale Medien, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

Jürgen Enge (1971) studierte Informatik an der Universität Karlsruhe TH und arbeitet seit 2004 an der HfG Karlsruhe im Forschungsfeld Digitale Archive, das er seit 2006 leitet. Seit seinen Tätigkeiten am ZKM Karlsruhe (1997-2004) arbeitet auch an der er an Zürcher Hochschule der Künste (seit 2000) und der Hochschule der Künste Bern an der Schnittstelle zwischen Informatik und Medienkunst. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit künstlerischen und informatischen Forschungsfragen (Entwicklung von Datenbanksystemen, Metadatenmodellen und Ordnungsstrukturen) bestimmt der praktische Umgang mit den digitalen Medienobjekten, Dateiformaten, Codices und Fragen automatisierter Abläufe seinen Arbeit.



Publikationen
-  Sustaining Dynamic Media Objects and Digital System Environments. An Assessment of Preservation Methods for Computer Based Artworks, zusammen mit Tabea Lurk, in: Electronic Media Group. Conservation of electronic Art, Los Angeles 2010 (in production).
-  Vernetzte Archive - Das Gateway to Archives of Media Art (GAMA), zusammen mit Gabriele Blome et al., in: EVA - Electronic Imaging and the Visual Arts, Berlin, Nov. 11-13, 2009.
-  OASIS Archive ? Open Archiving System with Internet Sharing, zusammen mit Andrzej Głowacz, Mikołaj Leszczuk et al., in: Future Multimedia Networking, Lecture Notes in Computer Science, 2009, Volume 5630/2009, S. 254-259.
-  The Architecture of Archives: Internal Structures and Organisation of Contemporary Media Archives, in: Architecture and digital archives: architecture in the digital age, a question of memory, Gollion 2008, pp. 353-365.
-  Archival Structures, Workflows and Distributed Systems, Zurich University of Arts; Zurich, Switzerland, Archiving 2008. Final Program and Proceedings, Hgg. Society for Imaging Science and Technology, Springfield, VA, Bern, S. 20-25.