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Nina Samuel

"unplugged heads 2.0" vom 12.02.2008
"die form des chaos - bilder der komplexen dynamik in forschung und medienkunst"

Nina Samuel

Mag. Nina Samuel studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Berlin und Paris. Langjährige Tätigkeit als Radiojournalistin. Kuratorische Ausstellungspraxis in der Berliner Galerie für aktuelle Kunst "kurt im hirsch". 2005 Magisterarbeit in Kunstgeschichte ("Programmierte Natürlichkeit: Fraktale als bildwissenschaftliche Herausforderung").
(C) Bild und weitere Infos: externer Link www.eikones.ch
Moderation: interner LinkDr. Hans H. Diebner, INM


Die Begeisterung für das Bild in den Wissenschaften packte mich erstmalig im Jahr 2001 in einem kunsthistorischen Seminar zur naturwissenschaftlichen Illustration an der Berliner Humboldt-Universität. Besonders interessieren mich seitdem die Auslassungen und Verschiebungen in der Geschichte des epistemischen Bildes; Welche Bilder werden nicht publiziert, obwohl sie eine zentrale Rolle im Erkenntnisprozess spielen und wie vollziehen sich mediale Umbrüche in der wissenschaftlichen Bildgeschichte? In diesem Zusammenhang fokussiert mein Dissertationsprojekt das mathematische Bild im Zeichen der Digitaltsierung und die in den achtziger Jahren zu populärwissenschaftlichen Ikonen avancierten Bilder der fraktalen Geometrie Benoit Mandelbrots. In dem gewählten Forschungsansatz verknüpfen sich zwei autobiographische Linien: die kunsthistorische Analyse auf der Grundlage der Recherche in privaten Bildarchiven und das Interview mit Mathematikern und Naturwissenschaftlern als journalistische Methode der Informationsgewinnung.
Auf diese Weise gelang die Entdeckung zeichnerisch gestalteter Vorläufer der ersten fraktalen Computergrafiken. Dies ist für die Geschichte des digitalen Bildes von epistemologischer Brisanz und soll in einem größeren Kontext bildheoretisch hinterfragt werden. In ihrer interdisziplinären Anlage versteht sich meine Arbeit auch als Versuch, den derzeit dringend notwendigen Dialog zwischen Geistes- und Naturwissenschaften voranzutreiben und um neue Facetten zu bereichern.



Publikationsauswahl:
-  Form und Farbe digitaler Mathematik: Vom Zusammenspiel von zeichnender Hand und Computer in fraktalen Bildwelten. In: Bredekamp, Horst und Werner, Gabriele (Hgg.): Bildwelten des Wissens, Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik, Band 3.2., Digitale Form (im Erscheinen).
-  The eye is not specialized. Ein Gespräch mit dem Mathematiker Benoît Mandelbrot. In: ebd. (im Erscheinen).

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